Wenn ich von Rauhnächten spreche bekomme ich meistens zwei Reaktionen:
- Rauhnächte? Kenn ich nicht!
- Rauhnächte? Das ist doch von früher. Wie soll das in die heutige Zeit passen?
Ich finde, die Rauhnächte passen ganz hervorragend in die heutige Zeit. Es geht darum, dass man sich „zwischen den Jahren“ um Themen kümmert, die im Alltag oft vergessen werden. Was möchte ich in meinem Leben nicht mehr haben. Wie nutze ich meine Gedanken, meine Vorstellungsgabe, meine Ausdruckskraft in Wort und Tat?
Aber mal ganz kurz zurück auf Anfang.
Die Rauhnächte beginnen in der Nacht auf den 25. Dezember und enden in der Nacht auf den 06. Januar. Das heißt, man hat 12 Nächte, um sich wieder in die eigene Mitte zu bringen. Um das alte Jahr abzuschließen und das neue Jahr mit viel Kraft und Energie zu beginnen. Jede der Nächte hat eine bestimmte Qualität, mit der man sich anhand einer Fragestellung beschäftigen darf.
Die erste Rauhnacht steht für die Familie, indem man seine Basis betrachtet. Die zweite Rauhnacht steht für die Frage, was mich das Jahr über begleiten darf. So hat jede Rauhnacht ein Thema, mit dem man sich mit passenden Ritualen beschäftigen darf. Sei es mit Räuchern, mit Meditation oder mit bewussten Waldspaziergängen. Ganz egal, wie man selbst am besten an seine Themen heran kommt.
Die Rauhnächte liegen nun schon ein paar Tage hinter uns. Ich nutze die Nächte immer für mich und gehe gestärkt ins neue Jahr. Dieses Mal habe ich mich intensiv mit der Dankbarkeit beschäftigt.
Mein Ritual: Ich habe ein Dankbarkeitstagebuch geschrieben und wirklich einmal alles aufgelistet, über was ich dankbar sein kann! Danach habe ich mich gewundert, wieso ich eigentlich Tage habe, an denen ich unzufrieden bin.
Ich habe mir vor Augen geführt, dass es für viele Menschen auf Erden nicht selbstverständlich ist, dass frisches Wasser aus dem Wasserhahn kommt. Ich kann laufen, sehen, riechen, schmecken … einfache Dinge, über die man sich nicht bewusst wird, wenn man nicht drüber nachdenkt. An Tagen, an denen es mir nicht so gut geht, lese ich mein Dankbarkeitstagebuch. Danach geht es mir definitiv wieder besser.
Eine schöne Idee von einer Freundin: man steckt sich morgens fünf Murmeln in die Hosentasche. Für alles, was man im Laufe des Tages dankbar ist, wandert eine Murmel in die andere Seite der Tasche. Am Abend zieht man dann Resümee darüber, für was man den Tag über Dankbar war. Dieses Ritual kann man immer machen, nicht nur in den Rauhnächten. Man hat abends wirklich vor Augen, was gut gelaufen ist und auf Dauer wird es den Blick auf das Schöne und Gute schärfen. Ich persönlich fand Murmeln für mich zu kalt. Ich habe einfach wunderschöne Bohnen genommen. Deshalb haben Bohnen und Rauhnächte für mich persönlich eine wichtige Bedeutung angenommen.
Lust bekommen, mehr über die Rauhnächte zu erfahren? Immer am 1. Advent biete ich einen Kompaktworkshop für die Rauhnächte an. Da geht es darum, wie die einzelnen Rituale die Nächte unterstützen. Ich biete Ihnen viele Elemente, die einfach umzusetzen sind. Es gibt neben dem theoretischen Wissen auch praktische Übungen. Ein bunter Blumenstrauß an Möglichkeiten … weit über die Rauhnächte hinaus.
Ich freue mich auf Sie!
P. s. Auf meinen Kräuterwanderungen lernen Sie einige Kräuter kennen, die Sie nicht nur für Tees und Salate nehmen können sondern auch zum Räuchern. Können Sie sich vorstellen, um wie viel intensiver die Räucher-Rituale für Sie selbst sind, wenn Sie die frischen Kräuter selbst dafür gesammelt haben?