Rauhnächte: Entdecke die geheime Kraft der magischen Winternächte

Wie du die 12 heiligen Nächte zwischen den Jahren für dich nutzt. Mit bewährter Räuchermischung, kraftvollen Ritualen und jahrhundertealtem Wissen

Der Dezember rauscht oft in einem Tempo an uns vorbei, das wir kaum zu Atem kommen.

Weihnachtsvorbereitungen, Geschenke, Termine, Feiern – und plötzlich stehen wir mittendrin in all den To-do-Listen, Lichtern und Erwartungen. Oft bleibt wenig Raum, um einmal wirklich durchzuatmen.

Genau deshalb berühren die Rauhnächte heute wieder so viele Menschen. Sie laden uns ein, für einen Moment aus dem Trubel auszusteigen und wieder bei uns selbst anzukommen.

Was sind die Rauhnächte?

Die Rauhnächte sind zwölf besondere Nächte zwischen dem Jahresende und dem neuen Jahr. Unsere Vorfahren kannten diese Zeit als Schwelle zwischen den Jahren, als Übergang, in dem Altes gehen und Neues Gestalt annehmen durfte.

Wann sind die Rauhnächte?

Es gibt verschiedene Traditionen, wie die Rauhnächte gezählt werden. Die bekannteste Zählung läuft vom 25. Dezember bis zum 6. Januar – jede dieser zwölf Nächte kann eine Qualität für einen der kommenden zwölf Monate tragen.

Die 12 Rauhnächte im Überblick:

  1. Rauhnacht: 24./25. Dezember (für Januar)
  1. Rauhnacht: 25./26. Dezember (für Februar)
  1. Rauhnacht: 26./27. Dezember (für März)
  1. Rauhnacht: 27./28. Dezember (für April)
  1. Rauhnacht: 28./29. Dezember (für Mai)
  1. Rauhnacht: 29./30. Dezember (für Juni)
  1. Rauhnacht: 30./31. Dezember (für Juli)
  1. Rauhnacht: 31.12./1. Januar (für August)
  1. Rauhnacht: 1./2. Januar (für September)
  1. Rauhnacht: 2./3. Januar (für Oktober)
  1. Rauhnacht: 3./4. Januar (für November)

  1. Rauhnacht: 5./6. Januar (für Dezember)

Hinweis: Andere Traditionen beginnen bereits am 21. Dezember (Wintersonnenwende) oder rechnen anders. Finde die Zählung, die sich für dich stimmig anfühlt.

Warum die Rauhnächte heute so wertvoll sind

In unserer schnelllebigen Zeit können die Rauhnächte uns helfen:

  • einen klaren Blick auf das eigene Jahr zu werfen
  • Kraft zu sammeln, bevor das Neue beginnt
  • kleine, achtsame Pausen im Alltag zu schaffen
  • der eigenen inneren Stimme wieder zuzuhören

Und das ganz ohne großen Aufwand.

Wie du die Rauhnächte nutzen kannst – einfach & alltagstauglich

Du brauchst keine umfangreichen Rituale. Schon wenige Minuten pro Tag können viel bewirken.

Tägliche Impulse für die Rauhnächte

Atemzug der Klarheit: Nimm dir jeden Abend einen Moment, um nach innen zu spüren. Ein bewusster Atemzug kann schon Klarheit bringen.

Ein Satz pro Tag: Notiere dir täglich einen einzigen Satz in einem Notizbuch: „Was wünsche ich mir für diesen Monat?“ oder „Was darf gehen?“ Ohne Druck, ohne Erwartung – lass Deine innere Stimme sprechen.

Räuchern: Nutze heimische Kräuter, um Ruhe und Klarheit zu unterstützen. Mehr dazu gleich im Detail.

Träume beachten: Manche Menschen achten besonders auf ihre Träume in diesen Nächten. Halte ein Notizbuch neben dem Bett bereit und schreib morgens auf, woran du dich erinnerst. Manchmal zeigen Träume unaufdringlich, was wichtig wird.

Naturmomente: Geh öfter für einen Moment vor die Tür. Spüre die Winterluft auf Deiner Haut, die Stille um dich herum. Frage dich: „Was darf im alten Jahr bleiben? Und welche Qualität wünsche ich mir für das Neue?“

Räucherworkshop

Aus der Kräuterwerkstatt: Dein eigenes Räucherwerk

Räuchern ist eine der ältesten Praktiken in den Rauhnächten. Der aufsteigende Rauch sollte das Alte mitnehmen und Raum für Neues schaffen. Heute kann uns Räuchern helfen, zur Ruhe zu kommen und die Atmosphäre zu klären.

Drei heimische Kräuter für die Rauhnächte

Salbei
Salbei kann reinigen und den Geist klären. Er unterstützt die Neustart-Energie dieser besonderen Zeit und hilft, wenn wir loslassen wollen, was uns nicht mehr dient.

Rosmarin
Rosmarin bringt innere Wärme und Fokus. Seine belebende Kraft hilft, wenn wir uns sammeln und ausrichten wollen. Er stärkt die Konzentration und kann neue Energie geben.

Fichtennadeln
Fichtennadeln erfrischen und lösen schwere Gedanken. Sie verbinden uns mit der Kraft der winterlichen Natur und bringen Klarheit in unseren Geist.

So bereitest du Deine Rauhnachts-Mischung zu

Zutaten:

  • 1 Teil getrockneter Salbei
  • 1 Teil getrockneter Rosmarin
  • 1 Teil getrocknete Fichtennadeln

Zubereitung:

  1. Schneide die getrockneten Kräuter mit einer Schere oder einem Messer klein
  2. Mische sie zu gleichen Teilen in einer Schale
  3. Bewahre die Mischung in einem luftdichten Glas auf

Anwendung: Gib eine kleine Menge der Mischung auf ein Räucherstövchen mit Teelicht oder auf glühende Räucherkohle. Lass die Kräuter langsam verglimmen. Ein klarer, reinigender Duft breitet sich aus.

Im Beitrag „Räuchersticks selbst herstellen“ zeige ich Dir, wie Du Deine eigenen Räuchersticks herstellen kannst mit wenigen Handgriffen und mit Kräutern aus Deinem Garten oder von der Fensterbank.

Räuchern mit Kohle: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Räucherwerk entzünden
    Kohle komplett durchglühen lassen, bis eine graue Schicht entsteht.
  2. Kräuter auflegen
    Bei Bedarf Harze ergänzen.
  3. Durch die Räume gehen
    Beginne an der Eingangstür und bewege dich gegen den Uhrzeigersinn.
    Besondere Aufmerksamkeit in den Ecken.
  4. Positive Intention setzen
    Du kannst innerlich mitsprechen:„Ich reinige diesen Raum von allen negativen Energien und lade Frieden und Klarheit ein.“
  5. Rauch abziehen lassen
    Nach der Räucherung Fenster 10–20 Minuten offenlassen.

Wichtige Sicherheitshinweise beim Räuchern

Bitte beachte unbedingt:

  • Räuchere nur in gut belüfteten Räumen – während des Räuchern kannst Du das Fenster kippen. Nach dem Räuchern die Fenster weit öffnen.
  • Lass Räucherwerk niemals unbeaufsichtigt glühen (Brandgefahr!)
  • Verwende eine feuerfeste Unterlage
  • Halte brennbare Materialien (Vorhänge, Papier) fern
  • Nicht bei Schwangerschaft, Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen
  • Nicht in Räumen mit Kleinkindern oder Haustieren räuchern.

Selbst sammeln oder kaufen?

In milden Wintern lassen sich Rosmarin und Salbei noch frisch sammeln, Fichtennadeln kannst du das ganze Jahr über finden. Achte beim Sammeln auf Folgendes:

  • Sammle nur, was vital und gesund aussieht
  • Nimm nur kleine Mengen und lass der Pflanze genug
  • Trockne frisch gesammelte Kräuter vollständig, bevor du sie räucherst
  • Sammle mit Achtsamkeit und Dankbarkeit

Wenn das Sammeln nicht möglich ist, kannst du getrocknete Kräuter in guter Qualität kaufen.

Dein persönliches Rauhnachts-Ritual

Die Rauhnächte sind keine starre Regel. Finde Deinen eigenen Rhythmus. Hier ein Vorschlag, wie du eine Rauhnacht gestalten könntest:

Am Abend:

  1. Räume den Raum auf und öffne kurz das Fenster
  2. Zünde eine Kerze an und lass das Räucherwerk verglimmen
  3. Nimm dir 5-10 Minuten Zeit, um in Stille zu sitzen
  4. Stelle dir die Frage für diese Nacht (z.B. „Was darf im alten Jahr bleiben?“)
  5. Notiere Deine Gedanken in einem Notizbuch

Am Morgen:

  1. Schreib auf, woran du dich von Deinen Träumen erinnerst
  2. Lies, was du am Abend notiert hast
  3. Geh kurz vor die Tür und atme tief die Winterluft

Selbst eine einzige bewusste Nacht kann kostbar sein. Du musst nicht alle zwölf Nächte „perfekt“ gestalten.

Alte Bräuche und ihre Bedeutung

Warum „Rauhnächte“?
Es gibt unterschiedliche Theorien. Der Name könnte von „Rauch“ kommen (wegen des Räucherns) oder vom mittelhochdeutschen „ruch“ (rauh, haarig), was auf die wilde, ungezähmte Dämonen dieser Zeit hindeutet.

Frau Holle und der Holunder:
In manchen Traditionen galt der Holunder als Sitz der Hausgöttin Holla (später Frau Holle). In den Rauhnächten sollte sie besonders präsent sein und über Haus und Hof wachen.

Das Orakel der Nächte:
Traditionell glaubte man, dass jede der zwölf Nächte einen Hinweis auf den entsprechenden Monat des kommenden Jahres gibt. Das Wetter, Träume oder besondere Begegnungen wurden als Zeichen gedeutet.

Was die Rauhnächte nicht sind

Bei allem Zauber dieser Zeit: Die Rauhnächte sind keine Garantie für ein perfektes Jahr. Sie sind kein starres System, das du „richtig“ machen musst. Und sie ersetzen nicht die Verantwortung für Dein eigenes Handeln im neuen Jahr.

Die Rauhnächte können ein Werkzeug sein, um innezuhalten und Klarheit zu finden. Sie stärkt Deine Intuition, die Dich immer begleitet. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Warum die Rauhnächte mehr als nur 13 Wünsche sind.

Deine Fragen zu den Rauhnächten

Was, wenn ich eine Nacht vergesse?
Kein Problem. Selbst wenn du nur drei oder fünf Nächte bewusst gestaltest, kann das wertvoll sein.

Muss ich alle Rituale machen?
Nein. Wähle das aus, was sich für dich stimmig anfühlt. Manche Menschen räuchern nur, andere schreiben nur, wieder andere gehen nur spazieren.

Kann ich die Rauhnächte auch anders zählen?
Ja. Finde die Tradition, die zu dir passt. Es gibt keine „richtige“ Zählung.

Muss ich die Rauhnächte Nachts machen?
Nein, die Energie der Rauhnacht gilt für den ganzen Tag. Du kannst also auch morgens die Rituale durchführen.

Sollte geräuchert werden?
Nein, Du musst nicht Räuchern, wenn Du das nicht möchtest. Die Innenschau ist der Schlüssel zu Dir. Räuchern kann unterstützend wirken.

Zum Abschluss

Die Rauhnächte sind eine Einladung, nicht eine Verpflichtung. Sie schenken uns Raum, um das Jahr zu reflektieren und uns auf das Neue auszurichten – in unserem eigenen Tempo, auf unsere eigene Weise.

Vielleicht probierst du einfach eine oder zwei Nächte aus und schaust, was passiert. Manchmal braucht es nicht mehr als einen stillen Moment und einen bewussten Atemzug, um etwas in Bewegung zu bringen.

Ich wünsche dir wunderbare, friedliche Rauhnächte – ganz so, wie sie zu dir passen.

Hagebutte: Was Sie so wertvoll macht und warum sie in der Kräuterküche nicht fehlen darf.

Die Hagebutte. Vitaminbooster im Herbstglas.

Wenn die Blätter in Gold und Kupfer leuchten, wird die Hagebutte zur Königin der Hecken. Ihre roten Früchte glühen in der klaren Herbstluft wie kleine Laternen. Sinnbilder für das, was uns in der dunklen Jahreszeit trägt: Wärme, Kraft und Lebensfreude.

Pflanzenporträt: Die Hagebutte – Frucht der Hundsrose

Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Fruchtzeit: September bis November
Vorkommen: An Hecken, Waldrändern und sonnigen Hängen

Die Hagebutte ist die Frucht der Hundsrose – einer urwüchsigen, widerstandsfähigen Wildpflanze. Ihre Wurzeln reichen tief in die Erde, ihre Zweige trotzen Wind und Frost. Sie steht für Anpassungsfähigkeit, Lebenskraft und die Fähigkeit, aus Dornen Schönheit hervorzubringen.

Die ovalen, roten Früchte entstehen aus den Blüten des Sommers und bleiben oft bis in den Winter am Strauch – eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Insekten.

Hagebutten-Wirkung und Inhaltsstoffe

Die Hagebutte ist ein wahrer Vitaminpusch, weil in den kleinen roten Früchten bis zu viermal so viel Vitamin C enthalten ist als in einer Zitrone. Dazu kommen wertvolle Gerbstoffe, Flavonoide und Carotinoide.

Anwendungsgebiete

  • Immunsystem stärken – vorbeugend in der Erkältungszeit
  • Gelenke unterstützen – Hagebuttenpulver wirkt entzündungshemmend bei Arthrose
  • Blasenentzündungen lindern – durch sanfte Entwässerung
  • Haut regenerieren – Hagebuttenöl fördert Heilung und glättet

Tipp: Getrocknete Hagebuttenschalen ergeben einen fruchtig-säuerlichen Tee – ideal für Herbst und Winter.

Volksglaube & Symbolik

„Wenn die Hagebutten glüh’n, sollst du ins warme Stübchen zieh’n.“

Unsere Vorfahren sahen in der Hagebutte ein Sinnbild für Lebenskraft im Wandel. Nach dem Verblühen schenkt sie neue Fülle – und erinnert uns daran, dass aus jedem Ende ein Anfang entsteht.

Kinder bastelten Ketten oder kleine Kränze aus Hagebutten, Erwachsene trockneten die Früchte für den Wintertee. In manchen Regionen galt die Hagebutte sogar als Amulett gegen Erkältungen.

Rezept: Hagebutten-Oxymel

Ein Oxymel – auch Sauerhonig genannt – ist ein altbewährtes Hausmittel aus Honig, Essig und Heilpflanzen. Schon Hippokrates empfahl diese Mischung, um den Körper zu stärken und das Immunsystem zu aktivieren.

Zutaten

  • 200 g Blütenhonig
  • 100 ml Bio-Apfelessig
  • 100 g zerkleinerte Hagebutten

Zubereitung

  1. Hagebutten gründlich säubern und halbieren
  2. In ein Schraubglas geben und mit Essig übergießen
  3. Den Honig dazugeben und alles gut verrühren
  4. 2–3 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort ziehen lassen, gelegentlich schütteln
  5. Auszug durchsieben, um die Stücke der Hagebutte zu entfernen
  6. In eine gereinigte Flasche füllen

Anwendung

Täglich 1 EL pur oder in einem Glas Wasser aufgelöst genießen – besonders in der Erkältungszeit ein kleiner Kraftschub.

Tipp:
Mit Mineralwasser gemischt wird das Hagebutten-Oxymel zu einem erfrischenden Tonikum mit sanft-säuerlicher Note.

Räuchern mit Hagebutten

Getrocknete Hagebuttenschalen lassen sich auch räuchern. Ihr Duft ist mild, warm und leicht fruchtig. In Kombination mit Wacholder oder Fichtennadeln entsteht eine Mischung, die Herzenswärme und Geborgenheit in dunkle Wintertage bringt.

Die Rauhnächte – Mehr als nur 13 Wünsche

Die magische Zeit der Rauhnächte ist gerade zu Ende gegangen. Der zwölfte Wunsch wurde dem Feuer übergeben, und der dreizehnte Wunsch darf uns nun durch das Jahr begleiten. Doch bedeutet das, dass wir jetzt einfach zur Tagesordnung übergehen können? Keineswegs!

Der wahre Geist der Rauhnächte

In den letzten Jahren haben die Rauhnächte einen regelrechten Boom erlebt. Überall liest man von den 13 Wünschen, die man sich aufschreiben soll. Social Media ist voll von Anleitungen und Tipps. Doch dabei geht oft der eigentliche Kern dieser kraftvollen Zeit verloren. Die Rauhnächte sind weit mehr als eine magische Wunschliste zum Jahresanfang.

Diese zwölf besonderen Nächte zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige spiegeln die zwölf Monate des kommenden Jahres wider. Jede Nacht steht symbolisch für einen Monat. Was wir in diesen Nächten träumen, spüren und wahrnehmen, gibt uns wertvolle Hinweise für den entsprechenden Monat im neuen Jahr. Deshalb ist es so wichtig, ein Rauhnachtstagebuch zu führen.

Das Rauhnachtstagebuch als treuer Begleiter

Dieses Tagebuch ist kein gewöhnliches Notizbuch, das nach den Rauhnächten in der Schublade verschwindet. Es ist ein lebendiges Instrument der Selbstreflexion, das uns das ganze Jahr über begleitet. Wenn wir uns jeden Monat Zeit nehmen, unsere Aufzeichnungen aus der entsprechenden Rauhnacht noch einmal zu lesen, können wir erstaunliche Zusammenhänge entdecken.

Vielleicht haben wir in der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember (die für den Mai steht) von einer Reise geträumt? Dann lohnt es sich besonders, im Mai aufmerksam zu sein und offen für neue Wege. Oder wir haben in der Silvesternacht (die für den Juni steht) eine starke innere Unruhe gespürt? Dann wissen wir, dass der Juni ein Monat sein könnte, in dem wichtige Veränderungen anstehen.

Vom Mainstream zurück zur Tradition

Es ist schade zu beobachten, wie dieses kraftvolle Werkzeug der Selbsterkenntnis oft auf einen oberflächlichen Trend reduziert wird. Natürlich ist es verlockend, sich einfach 13 Wünsche aufzuschreiben und zu hoffen, dass sie in Erfüllung gehen. Doch die wahre Magie der Rauhnächte liegt in der bewussten Verbindung mit den Zyklen der Zeit.

Die Rauhnächte sind eine Einladung, uns wieder mehr mit den natürlichen Rhythmen zu verbinden. Sie erinnern uns daran, dass jeder Monat seine eigene Qualität hat, jede Jahreszeit ihre besondere Energie. In einer Zeit, in der alles immer schneller und digitaler wird, bieten sie uns die Chance, wieder mehr im Einklang mit diesen natürlichen Zyklen zu leben.

Ein Werkzeug für nachhaltige Transformation

Statt die Rauhnächte als kurzen „Jahresanfangs-Boost“ zu sehen, können wir sie als Kompass für unsere persönliche Entwicklung nutzen. Die Träume, Visionen und Erkenntnisse dieser zwölf Nächte sind wie Samenkörner, die wir über das Jahr hinweg hegen und pflegen können.

Die Rauhnächte als Türöffner zur eigenen Intuition

Eine der wertvollsten Erkenntnisse, die sich erst nach mehreren Jahren des Rauhnacht-Erlebens zeigt, ist das wachsende Vertrauen in die eigene Intuition. Die Rauhnächte sind dabei wie ein Übungsfeld, auf dem wir wieder lernen können, unserer inneren Stimme zu vertrauen.

Jahr für Jahr bestätigt sich: Was wir in diesen besonderen Nächten wahrnehmen, sind keine zufälligen Eindrücke oder bedeutungslose Träume. Es sind vielmehr Botschaften unserer inneren Weisheit, die immer in uns vorhanden ist – nicht nur in den Rauhnächten.

Wenn Du mehrere Jahre die Rauhnächte zelebrierst, wirst Du eine lebensverändernde Entdeckung machen: Deine Intuition hatte nicht nur in Bezug auf die Vorhersagen für die einzelnen Monate recht. Du erkennst vielmehr, dass diese innere Stimme Dich in allen Lebenslagen verlässlich führt.

„Die leisen Ahnungen, die Du zunächst nur in den Rauhnächten bewusst wahrgenommen hast, weil Du Dir die Zeit genommen hast, in Dich hinein zu hören, sind in Wirklichkeit ständige Begleiter. Sie sind der Schlüssel zu Deinem inneren Navigationssystem, das Dir den Weg zu dem zeigt, was Dir wirklich guttut.“

„Die leisen Ahnungen, die Du zunächst nur in den Rauhnächten bewusst wahrgenommen hast, weil Du Dir die Zeit genommen hast, in Dich hinein zu hören, sind in Wirklichkeit ständige Begleiter. Sie sind der Schlüssel zu Deinem inneren Navigationssystem, das Dir den Weg zu dem zeigt, was Dir wirklich guttut.“

Die Rauhnächte bieten einen geschützten Raum, in dem wir diese feine Wahrnehmung zunächst üben können. Die besondere Energie dieser Zeit macht es uns leichter, die Stimme unserer Intuition von den vielen anderen Stimmen zu unterscheiden – den Stimmen der Vernunft, der Erwartungen anderer oder der gesellschaftlichen Konventionen. Wenn wir einmal erlebt haben, wie verlässlich unsere Intuition ist, können wir dieses Vertrauen in unseren Alltag übertragen. Ob es um berufliche Entscheidungen geht, um Beziehungen oder um den eigenen Lebensweg – unsere innere Weisheit weiß den Weg. Die Rauhnächte lehren uns, wieder auf sie zu hören.

Eine Einladung zur Vertiefung

Wenn Du die Rauhnächte durchgeführt hast, lade ich Dich ein, Dein Rauhnachtstagebuch nicht in der Schublade verschwinden zu lassen. Nimm es jeden Monat wieder zur Hand. Lies nach, was Du in der entsprechenden Nacht erlebt und aufgeschrieben hast. Beobachte, welche Resonanzen sich zeigen.

Die wahre Kraft der Rauhnächte entfaltet sich nicht in den zwölf Nächten selbst, sondern in der Art und Weise, wie wir ihre Botschaften durch das Jahr tragen und in unser Leben integrieren.

Ich wünsche mir, dass diese wertvolle Tradition nicht im Mainstream verwässert wird, sondern ihre transformative Kraft behält.

Räuchern kann Dich während den Rauhnächten unterstützen

Räuchern kann uns unterstützen, die eigenen Intuition zu fördern. Insbesondere die heimischen Kräuter sind wahre Helfer. Und für jeden Menschen ist mit Sicherheit ein Kräutlein gewachsen. In diesem Video zeige ich Dir, wie Du Deine eigenen Räucherstäbchen herstellen kannst.

Und wenn Du Lust aufs Räuchern bekommen hast, lade ich Dich herzlich dazu ein, an unserem Räucherworkshop teilzunehmen:

Die Daten im Überblick

Datum15.11.2025 (ausgebucht)
Dauervon 13:00 - 17:00 Uhr
TreffpunktSchulungszentrum Ute Dahm | Rohrbacher Hof 3, 76646 Bruchsal
Kosten49,00€ pro Person
Max. Teilnehmer15 Personen

Anmeldung zum Räucherworkshop:

    Ja, ich möchte mich zum Räucherworkshop anmelden

    15.11.2025 Räucherworkshop für alle Sinne

    Natürliche Hausapotheke: Ackerschachtelhalm-Salbe!

    Der Ackerschachtelhalm unterstützt die natürliche Heilung unserer Haut. Er ist gut für Hautabschürfungen, Wunden, Juckreiz und Ausschläge. 

    Was ist Ackerschachtelhalm?

    Der Ackerschachtelhalm ist eine uralte Pflanze, die seit Jahrhunderten für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt wird. Er wird auch oft als „Zinnkraut“ bezeichnet. Der Ackerschachtelhalm weist einen hohen Gehalt an Kieselsäure, Kalium, Kalzium und Magnesium auf. Diese Mineralien sind für die Gesundheit unserer Haut und unseres Bindegewebes von entscheidender Bedeutung.

    Die Heilkraft des Ackerschachtelhalms

    Ackerschachtelhalm hat zahlreiche Vorteile für die Hautgesundheit. Er wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und adstringierend, was bedeutet, dass er dazu beiträgt, Bakterienwachstum zu reduzieren und Hautreizungen zu lindern. Seine reichhaltige Mineralstoffzusammensetzung fördert die Heilung von Hautverletzungen und stärkt das Gewebe.

    Die Kieselsäure im Ackerschachtelhalm unterstützt die Heilungsprozesse unserer Haut. Deshalb kann man ihn gegen Juckreiz und Entzündungen bei Hautausschlägen, Ekzemen und Insektenstichen einsetzen.

    DIY Ackerschachtelhalm-Salbe: Eine einfache Anleitung

    Die Herstellung deiner eigenen Ackerschachtelhalm-Salbe ist einfach und macht Spaß. Du benötigst nur wenige Zutaten und ein wenig Geduld. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

    Zutaten:

    • 10 g Ackerschachtelhalm
    • 80 ml sehr hochwertiges Öl (ich habe Spitzwegerich-Öl genommen)
    • 10 g Bienenwachs
    • 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl

    Zubereitung:

    • Getrockneten Ackerschachtelhalm klein schneiden und in einer elektrischen Kaffeemühle pulverisieren
    • Das Pulver des Ackerschachtelhalm in das Öl einrühren
    • Bienenwachs hinzu geben
    • Öl-Gemisch im Wasserbad erhitzen bis Bienenwachs geschmolzen ist
    • Abkühlen lassen bis es gerade noch flüssig ist
    • Wenn Du möchtest, kannst Du ätherisches Öl rein träufeln, um die antiseptischen Eigenschaften der Salbe zu verstärken
    • Gieße die flüssige Mischung in saubere, sterilisierte Gläser und lasse sie abkühlen. Deine Ackerschachtelhalm-Salbe ist nun einsatzbereit!
    Anleitung für die Herstellung der Ackerschachtelhalm-Salbe

    Die Verwendung deiner Ackerschachtelhalm-Salbe

    Diese selbstgemachte Salbe eignet sich hervorragend zur Behandlung von Hautabschürfungen, kleinen Wunden, Juckreiz und Ausschlägen. Trage sie einfach auf die betroffenen Stellen auf und massiere sie sanft ein. Die natürlichen Eigenschaften des Ackerschachtelhalms werden dabei ihre Arbeit tun und die Haut heilen und beruhigen.

    Fazit

    Die Ackerschachtelhalm-Salbe ist ein wahrer Schatz in der Welt der natürlichen Heilmittel. Ihre vielfältigen Vorteile für die Haut und ihre einfache Herstellung machen sie zu einer großartigen Ergänzung für deine Hausapotheke.

    Hast Du Lust bekommen, in die Welt der Kräuter einzutauchen? Dann freue ich mich, Dich bald auf einer meiner Kräuterwanderungen begrüßen zu dürfen!

    Persischer Ehrenpreis: Vergessenes Wildkraut. Starke Wirkung.

    Bei meinen Kräuterwanderungen im Frühling ist der Persische Ehrenpreis oft zu sehen. Zarte violette bis blaue Blüten schmücken den Wegesrand. Oft verkannt als Unkraut im eigenen Garten.

    Da der Ehrenpreis so üppig wächst, kommen sehr oft Fragen wie zum Beispiel:

    1. Wie wird der Persische Ehrenpreis verwendet?
    2. Wann ist die beste Sammelzeit für den Persischen Ehrenpreis?
    3. Gibt es Verwechslungs-Gefahr mit anderen Pflanzen?

    Dazu habe ich folgende Antworten:

    Wie wird Persischer Ehrenpreis verwendet?

    Der Ehrenpreis kann in der Küche verwendet werden. Aber auch in der Hausapotheke sollte er einen festen Platz bekommen.

    In der Küche findet er neben seiner Heilwirkung auch wegen seiner schönen Farbe Verwendung. Ich nutze ihn gerne in Kräuterquark, auf Salaten als essbare Blüte oder in Kräutersalz. Da er beim Trocknen seine intensive Farbe nicht verliert, ist es ein sehr schöner Farbgeber auf dem Tisch. Der Geschmack ist recht herb, weshalb man in der Verwendung eher sparsam sein sollte.

    In der Hausapotheke unterstützt der Persische Ehrenpreis bei vielerlei Beschwerden. Die Heilwirkungen ist vor allem in der Volksmedizin bekannt.

    • Äußerlich bei Entzündungen und Haubeschwerden 
    • Hustenlindernd (am besten zu Spitzwegerich dazu mischen)
    • Allgemeines als Stärkungsmittel
    • Gegen Appetitlosigkeit und Müdigkeit

    Wann ist die beste Sammelzeit für Persischer Ehrenpreis?

    Die Blütezeit startet im zeitigen Frühjahr bis in den Sommer hinein. So lange der Persische Ehrenpreis blüht, kann er verwendet werden. Gesammelt werden Blätter und Blüten.

    Gibt es Verwechslungs-Gefahr mit anderen Pflanzen?

    Der Persische Ehrenpreis kann mit anderen Ehrenpreis-Sorten verwechselt werden, die aber allesamt nicht giftig sind und ähnlich in der Wirkung. Giftpflanzen gibt es keine, die ihm ähnlich sind.

    Aber wie immer gilt: Sammle nur Pflanzen, wo Du Dir 100% sicher bist. Alles andere darf in der Natur stehen bleiben.

    Rezept für Tee vom Persischen Ehrenpreis

    • 1 Teelöffel getrocknete oder frische Blätter und Blüten
    • 250 ml Wasser
    1. Bringe das Wasser zum Kochen.
    2. Gib die getrockneten persischen Ehrenpreis-Blätter und Blüten in eine Teetasse.
    3. Gieße das kochende Wasser über die Blätter und Blüten
    4. Bedecke die Tasse und lasse den Tee für etwa 5-10 Minuten ziehen.
    5. Nach der Ziehzeit kannst du den Tee durch ein Teesieb abseihen, um die Blätter zu entfernen.
    6. Du kannst den persischen Ehrenpreis-Tee je nach Vorlieben mit Honig oder Zitronensaft genießen.

    Vielleicht hast Du ja Lust auf mehr bekommen und ich darf Dich bald auf einer meiner Kräuterwanderungen begrüßen!

    Scharbockskraut – Frisches Powerfood im Winter

    Wenn im Januar noch immer Schnee liegt, blitzt an geschützten Stellen schon frisches Grün hervor. Oft ist es das Scharbockskraut – eines der ersten Kräuter im Winter. Ich freue mich immer, wenn die ersten Blättchen zu sehen sind, weil endlich nach der Winterpause frische Wildkräuter meinen Salat bereichert.

    Sein deutscher Name leitet sich übrigens von Scharbock (Skorbut) ab, da seine Vitamin-C-haltigen Blätter gegen diese Mangelerscheinung eingenommen wurden.

    Dank dem hohen Vitamin-C Gehalt stärkt das Scharbockskraut das Immunsystem und kann helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Überdies wirkt das Skorbut-Kraut blutreinigend und unterstützt die Frühjahrskur.

    Scharbockskraut Blätter

    Wie verwendet man das Scharbockskraut?

    Frische Blätter

    Scharbockskraut-Blätter können im Wildpflanzensalat in kleinen Mengen gegessen werden. Da sie viel Vitamin-C enthalten, helfen sie gegen Vitamin-C Mangelerscheinungen und Frühjahrsmüdigkeit. 

    Der Geschmack der Blätter ist würzig und etwas herb, was sie zu einer guten Würze im Wildkräutersalat macht. Man kann die kleingehackten Blätter auch auf Brot oder im Kräuterquark verwenden. 

    Getrocknete Blätter

    Aus getrockneten Scharbockskraut-Blättern kann man einen Tee kochen, der innerlich eingenommen gegen Hautleiden, und anderen Hautunreinheiten hilft.

    ⚠ Wichtig zu wissen über das Scharbockskraut! ⚠

    Schon im Februar erscheinen die kleinen gelben Blüten vom Scharbockskraut. Ab diesem Zeitpunkt sammelt man kein Scharbockskraut mehr. Es entwickelt sich vermehrt Protoanemonin, was zu Vergiftungen führen kann.

    Scharbockskraut Blüte

    Vor der Blüte kann das Kraut bedenkenlos verwendet werden. Es bereichert unsere Gesundheit und bringt frischen Geschmack auf den Tisch.

    Egal, ob Du das Scharbockskraut frisch im Salat, direkt aufs Brot oder im Smoothie genießt. Es wird, wenn Du es erst einmal kennen gelernt hast, ein treuer Begleiter in der Natur sein.

    Bitte konsumiere auch nicht gleich am Anfang zu viele Blätter. Wie immer gilt: fange langsam damit an. Gewöhne Deinen Körper nach der Winterpause wieder an die Vitaminbomben aus der Natur.

    Du willst tiefer in die Welt der Kräuter einsteigen? Dann melde Dich einfach zu einer der Kräuterwanderungen an. Bei den Kräuterwanderungen lernst Du den sicheren Umgang mit Wildkräutern.

    Räuchern einfach gemacht – Räuchersticks selbst herstellen

    Rauhnachtszeit ist Räucherzeit. Es gibt unglaublich viele Mischungen und Utensilien zu kaufen. Doch der größte Wert liegt in den Dingen, die man mit Liebe selbst herstellt. Bei mir im Garten steht, selbst jetzt noch im Dezember, Rosmarin, Salbei und Thymian. Und mit diesen drei kraftvollen Pflanzen erhältst Du schon eine geballte Mischung zum Räuchern!

    Die Wirkung der drei Gartenkräuter Rosmarin, Thymian und Salbei:

    • Rosmarin: segnend, unterstützt bei Trauer und dem Loslassen, inspirierend, aufheiternd, anregend
    • Thymian / Quendel: reinigend, stärkt Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen, zum ausräuchern von Krankenzimmern, Stärkung der Abwehrkräfte
    • Salbei: reinigt die Raumatmosphäre, klärt den Geist, unterstützt bei Meditationen und zur Einstimmung von Ritualen, fördert die Konzentration

    Raucherstäbchen bzw. Räuchersticks selbst herstellen ist sehr einfach. Frische Pflanzenteile werden zusammen gebunden. Bitte nur Naturbänder wie Bast, Hanf oder Baumwolle verwenden.

    Die Stängel fest zusammen binden und danach gut durchtrocknen lassen. Das Trocken ist sehr wichtig, damit sich kein Schimmel bildet! Deshalb bevorzuge ich im Winter das herstellen der dünnen Räuchersticks. Die dickeren Räucherbündel mache ich besser an einem trockenen Sommertag.

    Warum und wie funktioniert Räuchern?

    Räuchern kann man mit Kräutern, Harzen, Rinden oder Wurzeln. Duftmoleküle werden über die Nase aufgenommen und wirken direkt auf das vegetative Nervensystem. Emotionale, geistige und auch körperliche Prozesse können somit angestoßen werden.

    Das Räuchern kann sich auch positiv auf Räume auswirken. Manchmal hat man beim Betreten eines Raumes das Gefühl „hier herrscht dicke Luft“. Besonders nach Streit oder in Büros, in denen schwierige Themen bearbeitet werden, kann dies der Fall sein. Mit regelmäßigem Räuchern können diese negative Schwingungen verändert werden.

    Natürlich gibt es eine Vielzahl weiterer Räucher-Kräuter, die sich positiv auf Körper, Seele und Geist auswirken. Besonders im Sommer, wenn die Pflanzen in Ihrer vollen Blüte stehen und ihre volle Kraft zeigen.

    Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten zum Räuchern, wie zum Beispiel mit dem Räucherstövchen oder mit Kohle. Ich persönlich mag gerne die Räuchersticks wegen der einfachen Handhabung. Zudem sind sie ein wunderbares Geschenk für Menschen, die die Kraft der Natur zu schätzen wissen.

    Lust auf mehr? Mit meinem Workshop für die Rauhnächte gibt es geballtes Wissen rund um alte Rituale. Noch mehr Kräuterwissen gibt es auch bei meinen Kräuterwanderungen, die durch das ganze Jahr begleiten.

    Übrigens findest Du hier noch einen spannenden Artikel über ein Dankbarkeits-Ritual. Jetzt ist die richtige Zeit damit zu starten.

    Bärlauch-Samen sammeln und verarbeiten

    Bärlauch-Samen? Bei Bärlauch denken viele Menschen an die feinen, frischen Blätter im zeitigen Frühjahr ab Februar. Doch weit gefehlt. Selbst im Juni ist der Bärlauch noch eine richtige Delikatesse.

    Nach der Blütezeit folgt die Samen-Zeit. Die grünen Früchte des Bärlauchs kommen nun zum Vorschein. Der Geschmack des Bärlauch-Samen erinnert an kleine frische Zwiebeln und ist leicht scharf wie Knoblauch.

    Nachhaltiges Sammeln von Bärlauch-Samen

    Bei unseren Kräuterwanderungen erleben wir immer wieder, wie faszinierend der Kreislauf der Natur ist. Der Bärlauch schenkt uns nicht nur seine würzigen Blätter im Frühjahr, sondern später auch seine Samen für die nächste Generation.

    Damit Du beim Sammeln der Bärlauch-Samen alles richtig machst, haben wir ein kurzes Video für Dich vorbereitet. Darin zeigen wir Dir, wie Du die Samen achtsam und naturverträglich ernten kannst.

    Wichtige Hinweise für das Sammeln

    Denke beim Sammeln der Bärlauch-Samen immer daran:

    • Nimm nur so viele Samen mit, wie Du wirklich brauchst
    • Lasse genügend Samen für die natürliche Vermehrung übrig
    • Bewege Dich achtsam durch die Natur
    • Hinterlasse keine Spuren Deiner Sammelaktion

    Das oberste Gebot beim Wildkräuter sammeln ist: Nach Deinem Besuch sollte niemand erkennen können, dass Du überhaupt da warst. Diese respektvolle Herangehensweise sichert nicht nur das Fortbestehen des Bärlauchs, sondern erhält auch anderen Naturfreunden die Freude an dieser wunderbaren Heilpflanze.

    Die Bärlauch-Samen sind auf viele Arten eine Delikatesse:

    • Frisch über knackigem Salat
    • Gedünstet zu Gemüse
    • Eingelegt in Öl – damit man lange genießen kann.

    Interessierst Du Dich für weitere Aspekte rund um den Bärlauch? Dann besuche doch eine unserer Bärlauchführungen im Frühjahr. Wir freuen uns auf Dich!

    Giersch – Lecker und gesund!

    Giersch bringt auf jeder Kräuterwanderung zwei Reaktionen hervor. Freud oder Leid. Wer Giersch in seinem Garten hat, kennt seine Hartnäckigkeit. Weiß man jedoch um seine Vorzüge und um seinen einzigartig leckeren Geschmack, kann es auch Freude bereiten, wenn der Giersch „endlich“ im zeitigen Frühjahr zu sehen ist.

    Im Frühling, wenn die jungen Gierschblätter zu sprießen beginnen, ist er besonders schmackhaft. Der Giersch erinnert an den Geschmack intensiver Petersilie und macht frisch gezupft jeden Salat zu einem schmackhaften Wildkräutersalat.

    Giersch sammeln

    Den Giersch sammle ich immer sortenrein. Heißt, ich mische diesen nicht mit anderen Kräutern. Beim Sortieren überprüfe ich nochmals mein Sammelgut.

    Giersch ist ein Doldenblütler und diesen muss man mit Achtsamkeit und Respekt sammeln.

    Die Eigenschaft vom Giersch

    In der Volksheilkunde galt der Giersch als Gichtmittel. Die Blätter haben eine harntreibende, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung. Vitamin C, Mineralien, Flavonoide und vieles mehr zählt zu seinen gesunden Inhaltsstoffen. Diese machen den Giersch zu einem wahren Antreiber für den Stoffwechsel im Frühjahr. Ade Winter, willkommen Frühling!

    Den Giersch erkennen

    Giersch gehört zu den Doldenblütler. Unter dieser Pflanzengattung gibt es in Deutschland auch giftige Doppelgänger. Ein sehr gutes Erkennungszeichen ist sein kantiger, dreieckiger Stängel . Wenn man den Stängel zwischen den Fingern dreht, kann man das sehr gut spüren. Solltest Du Dir unsicher sein, unbedingt Finger davon weg lassen! Es kann bei Doldenblütler unliebsame Verwechslungen geben. Hier empfehle ich Dir einer meiner Kräuterwanderungen. Meistens begegnen wir dem Giersch zu allen Jahreszeiten.

    Stadien vom Giersch

    Besonders schmackhaft und gesund sind die jungen Blätter vom Giersch. Am besten sind die hellgrünen, noch leicht zusammengefalteten Blätter.

    Hier siehst Du die unterschiedlichen Stadien der jungen Blätter.

    Kantiger, dreieckiger Stängel

    Der Giersch ist erkennbar an seinem kantigen, dreieckigen Stängel. Mit etwas Fingerspitzengefühl kannst Du das gut fühlen.

    Erkennungsmerkmal Giersch-Blatt

    Ein weiters Erkennungsmerkmal vom Giersch sind die dreigeteilten und gefiederten Blätter.

    Rezept für schnelles und gesundes Giersch-Salz

    Neben die vielseitigen Verwendung der frischen Blätter (und später im Jahr die Verwendung der Blüten und der Samen), kann man auch ein aromatisches und gesundes Gierschsalz herstellen. Die Zubereitung ist denkbar einfach:

    Zutaten:

    • 2-3 handvoll Giersch-Blätter
    • etwa 200 Gramm hochwertiges Salz

    Zubereitung:

    • Die Blätter vom jungen Giersch zerkleinern
    • Das Salz untermischen
    • Auf einem Backblech ausbreiten und etwas drei Tage an einem luftigen Ort trocknen
    • Nach dem Trocknen das Giersch-Salz nochmals zerkleinern
    • In Gläser abfüllen

    Der Giersch mit dem untergemischten Salz muss gut getrocknet sein. Sonst kann es zu Schimmelbildung kommen.

    Giersch-Salz

    Das Giersch-Salz passt hervorragend zum Würzen von herzhaften Speisen. Zudem bereitet es, hübsch in Gläschen verpackt, große Freude als Mitbringsel.

    Schlussendlich gibt es viele Gründe, die dafür sprechen, den Giersch zukünftig zu essen anstatt zu bekämpfen. Ich hoffe, ich konnte Dich dafür begeistern, dass Du dem Giersch wohlwollend und mit Vorfreude begegnest.

    Bärlauch richtig sammeln

    Ab März startet die Hochsaison für Bärlauch-Sammler*innen. Viele Menschen haben aber auch Angst, den Bärlauch mit Giftpflanzen, wie zum Beispiel dem Maiglöckchen, der Herbstzeitlosen oder dem Aronstab zu verwechseln. Bärlauch richtig sammeln bedeutet, sehr achtsam zu sein.

    Die Bedenken lassen sich leicht ausräumen, weil man Bärlauch an diesen Merkmalen gut erkennen kann:

    • Der Bärlauch wächst in Büscheln.
    • Die Blätter sind länglich und spitz zulaufend.
    • Die Oberseite des Blattes ist matt dunkelgrün, die Unterseite heller.
    • Die länglichen Blattnerven laufen zur Blattspitze zu.
    • Wichtig: Der Bärlauch ist zwar an seinem eindeutigen Knoblauch-Geruch erkennbar, wenn man ein Blatt zerreibt. Doch danach kann man die weiteren Blätter nicht mehr unterscheiden, weil der Geruch lange an den Fingern haftet.

    Bitte beachte folgende Regeln beim Sammeln:

    • Ernte nur an Sammelstellen mit großen Beständen.
    • Die Blätter einzeln sammeln, damit die giftigen Doppelgänger gut erkennbar sind.
    • Nur 1-2 Blätter pro Pflanze sammeln, um die Pflanze zu schonen.
    • Beim Betreten in ein Bärlauch-Feld nicht die Pflanzen zertreten.
    • Abseits der Wege suchen.

    Im Video zeige ich Euch, wie man am Besten den Bärlauch sammelt und den giftigen Aronstab zwischen dem Bärlauch gut erkennen kann.

    Bärlauch richtig sammeln.

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