Hagebutte: Was Sie so wertvoll macht und warum sie in der Kräuterküche nicht fehlen darf.

Die Hagebutte. Vitaminbooster im Herbstglas.

Wenn die Blätter in Gold und Kupfer leuchten, wird die Hagebutte zur Königin der Hecken. Ihre roten Früchte glühen in der klaren Herbstluft wie kleine Laternen. Sinnbilder für das, was uns in der dunklen Jahreszeit trägt: Wärme, Kraft und Lebensfreude.

Pflanzenporträt: Die Hagebutte – Frucht der Hundsrose

Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Fruchtzeit: September bis November
Vorkommen: An Hecken, Waldrändern und sonnigen Hängen

Die Hagebutte ist die Frucht der Hundsrose – einer urwüchsigen, widerstandsfähigen Wildpflanze. Ihre Wurzeln reichen tief in die Erde, ihre Zweige trotzen Wind und Frost. Sie steht für Anpassungsfähigkeit, Lebenskraft und die Fähigkeit, aus Dornen Schönheit hervorzubringen.

Die ovalen, roten Früchte entstehen aus den Blüten des Sommers und bleiben oft bis in den Winter am Strauch – eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Insekten.

Hagebutten-Wirkung und Inhaltsstoffe

Die Hagebutte ist ein wahrer Vitaminpusch, weil in den kleinen roten Früchten bis zu viermal so viel Vitamin C enthalten ist als in einer Zitrone. Dazu kommen wertvolle Gerbstoffe, Flavonoide und Carotinoide.

Anwendungsgebiete

  • Immunsystem stärken – vorbeugend in der Erkältungszeit
  • Gelenke unterstützen – Hagebuttenpulver wirkt entzündungshemmend bei Arthrose
  • Blasenentzündungen lindern – durch sanfte Entwässerung
  • Haut regenerieren – Hagebuttenöl fördert Heilung und glättet

Tipp: Getrocknete Hagebuttenschalen ergeben einen fruchtig-säuerlichen Tee – ideal für Herbst und Winter.

Volksglaube & Symbolik

„Wenn die Hagebutten glüh’n, sollst du ins warme Stübchen zieh’n.“

Unsere Vorfahren sahen in der Hagebutte ein Sinnbild für Lebenskraft im Wandel. Nach dem Verblühen schenkt sie neue Fülle – und erinnert uns daran, dass aus jedem Ende ein Anfang entsteht.

Kinder bastelten Ketten oder kleine Kränze aus Hagebutten, Erwachsene trockneten die Früchte für den Wintertee. In manchen Regionen galt die Hagebutte sogar als Amulett gegen Erkältungen.

Rezept: Hagebutten-Oxymel

Ein Oxymel – auch Sauerhonig genannt – ist ein altbewährtes Hausmittel aus Honig, Essig und Heilpflanzen. Schon Hippokrates empfahl diese Mischung, um den Körper zu stärken und das Immunsystem zu aktivieren.

Zutaten

  • 200 g Blütenhonig
  • 100 ml Bio-Apfelessig
  • 100 g zerkleinerte Hagebutten

Zubereitung

  1. Hagebutten gründlich säubern und halbieren
  2. In ein Schraubglas geben und mit Essig übergießen
  3. Den Honig dazugeben und alles gut verrühren
  4. 2–3 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort ziehen lassen, gelegentlich schütteln
  5. Auszug durchsieben, um die Stücke der Hagebutte zu entfernen
  6. In eine gereinigte Flasche füllen

Anwendung

Täglich 1 EL pur oder in einem Glas Wasser aufgelöst genießen – besonders in der Erkältungszeit ein kleiner Kraftschub.

Tipp:
Mit Mineralwasser gemischt wird das Hagebutten-Oxymel zu einem erfrischenden Tonikum mit sanft-säuerlicher Note.

Räuchern mit Hagebutten

Getrocknete Hagebuttenschalen lassen sich auch räuchern. Ihr Duft ist mild, warm und leicht fruchtig. In Kombination mit Wacholder oder Fichtennadeln entsteht eine Mischung, die Herzenswärme und Geborgenheit in dunkle Wintertage bringt.

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